Innovations- und Investitionsbedarf

Trotz der erheblichen ökologischen Mehrwerte, die die Umweltwirtschaft für Mensch und Natur bereitstellt, lassen sich konkrete Innovationsbedarfe feststellen, die den Umweltnutzen erhöhen können.

Eine Reihe verschiedener Technologien, wie die erneuerbaren Energien, Dämmstoffe oder die Traktionsbatterien von Elektrofahrzeugen, leisten signifikante Beiträge zum Klimaschutz, bedürfen aber zusätzlicher technischer Entwicklungen, um ihre Recycling-Fähigkeit zu steigern sowie ihren Ressourcenverbrauch zu mindern. Auch zur Vermeidung von Luftschadstoffen müssen weitere technische Lösungen entwickelt werden, um sämtliche Potenziale zu heben. Beispielsweise weist die Bioenergie, eine Sammelkategorie unterschiedlicher biogener Energieträger, für die Luftschadstoffe Stickstoffoxide und Feinstaub noch negative Emissionsfaktoren auf. Zusätzlich gilt, dass bestimmte Technologien ihre Potenziale noch nicht in vollem Maße ausschöpfen können, da sie in einer Abhängigkeit zu anderen Technologien stehen. Zum Beispiel deuten Life-Cycle-Analysen unterschiedlicher Elektrofahrzeuge darauf hin, dass unter den gegebenen Bedingungen der Energiegewinnung und Batterieherstellung noch nicht alle ihre Potenziale verwirklicht werden können.* Durch technologischen Fortschritt in der Herstellung und eine erfolgreiche Energiewende können alternative Antriebstechnologien in Zukunft voraussichtlich weniger Luftschadstoffemissionen als herkömmliche Antriebstechnologien verursachen und dadurch zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen.

Neben dem Bedarf an technologischen Entwicklungen, um ökologische Wertschöpfung weiter zu verbessern, bestehen Investitionsanforderungen, um bestehende Leistungen auch in Zukunft bereitstellen zu können. Gemäß Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e. V. (2018) sollte circa 40% des Kanalnetzes kurz- bis mittelfristig saniert werden. Damit liegt das Bundesland gemäß einer DWA-Umfrage von 2015 über dem durchschnittlichen bundesweiten Sanierungsbedarf. Damit die Wasserwirtschaft (WAS) weiterhin ihren Beitrag zum Gewässerschutz leisten kann, sind Investitionen notwendig, um die Abwasserinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen funktionstüchtig und möglichst auf dem neuesten Stand der Technik zu halten.