Düsseldorf, 16.11.2022 • „Gut für die Wirtschaft, besser für die Umwelt“ ist das Motto des Umweltwirtschaftspreis.NRW, der am 16. November zum zweiten Mal vergeben wurde. Die Auszeichnung würdigt die Exzellenz und das Engagement von Unternehmen der Umweltwirtschaft, die im Sinne der Gesellschaft und zukünftiger Generationen agieren und sich zugleich erfolgreich am Markt platzieren.
Den ersten Platz sicherte sich das Kölner Start-up goFLUX Mobility GmbH mit einer App zur Bildung von Fahrgemeinschaften auf Pendelstrecken. Platz zwei ging an die retraced GmbH aus Düsseldorf und ihre digitale Lösung für mehr Transparenz in Lieferketten der Textilindustrie. Den dritten Platz erreichte die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH aus Essen mit ihrer ressourceneffizienten Technologie zur Entfernung von giftigen Chemikalien aus Gewässern.
1. Platz: goFLUX Mobility GmbH, Köln
Die goFLUX Mobility GmbH aus Köln erreichte beim Umweltwirtschaftspreis.NRW 2022 Platz eins und gewann damit ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Basierend auf der goFLUX-App ermöglicht das Unternehmen Pendlerinnen und Pendlern, regionale Fahrgemeinschaften anzubieten und zu buchen. Der App-Algorithmus sorgt für ein dichtes Netz von Fahrerinnen und Fahrern, legt geeignete Haltepunkte fest und rechnet die Fahrtkosten automatisch ab. Spezial-Lizenzen bieten Unternehmen die Möglichkeit, die Mitfahr-App ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus können Unternehmen mit der Anwendung die durch die Fahrgemeinschaften erzielten CO2-Einsparungen messen und diese Information in ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung integrieren. Bereits jetzt besteht eine Schnittstelle zur ÖPNV-App im Verkehrsverbund Rhein-Sieg, so dass Pendelnde den ÖPNV und Fahrgemeinschaften kombiniert nutzen können.
2. Platz: retraced GmbH, Düsseldorf
Platz zwei und ein Preisgeld von 20.000 Euro gingen an die Düsseldorfer retraced GmbH. Das Start-up hat eine digitale Lösung für das Nachhaltigkeitsmanagement in der Textil- und Modeindustrie entwickelt. Den Unternehmen werden dabei Informationen zu ihren vorgelagerten Lieferketten zur Verfügung gestellt, insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte. Die von retraced entwickelte Plattform verbindet alle Beteiligten in der Textil- und Kleidungsherstellung miteinander, digitalisiert Vorgänge und vereinfacht die Kommunikation. Die Unternehmen bekommen mithilfe der Plattform einen klaren Überblick über ihre Lieferketten bis hin zum Ursprung ihrer Rohmaterialien, sodass sie Risiken vorhersehen und ihre Lieferketten nach sozialen sowie ökologischen Aspekten optimieren können.
3. Platz: Cornelsen Umwelttechnologie GmbH, Essen
Für eine nachhaltige Innovation im Bereich des Gewässerschutzes wurde die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH aus Essen mit dem dritten Platz und 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Im Mittelpunkt steht eine neue ressourceneffiziente Technologie, mit der gesundheitsgefährdende per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) aus verunreinigten Gewässern entfernt werden können ("PerfluorAd-Technologie"). Mit der von Cornelsen entwickelten Technologie können Abwässer in Unternehmen von den erbgutverändernden und krebserregenden Chemikalien gereinigt werden. Zudem kann die Technologie auch temporär genutzt werden, um zum Beispiel PFAS-belastetes Löschwasser und kontaminiertes Grundwasser zu säubern. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wird der Materialeinsatz, der für die Wasserreinigung erforderlich ist, erheblich reduziert. So kann der Materialeinsatz im Vergleich zu herkömmlichen Technologien um rund 90 Prozent gesenkt werden. Das dabei eingesetzte Fällmittel wird in Deutschland produziert und die biologisch abbaubaren Fettsäuren stammen aus heimischen Pflanzen.
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Unternehmen finden Sie hier: www.umweltwirtschaftspreis.nrw
Wettbewerbsjahr 2020
Im Jahr 2020 gewann das Biotechnologie-Startup NUMAFERM GmbH aus Düsseldorf mit seinem besonders ressourceneffizienten Verfahren zur Herstellung von Peptiden den Wettbewerb. Auf Platz zwei landete die 2G Energy AG aus Heek im Kreis Borken für die Entwicklung von mit Wasserstoff betriebenen KWK-Anlagen und Blockheizkraftwerken. Den dritten Platz sicherte sich die REGUPOL BSW GmbH aus Bad Berleburg für ihre Innovationen im Bereich der Kreislaufführung von Bodenbelägen und -produkten. Die drei Preisträger des ersten Umweltwirtschaftspreis.NRW werben als „Gesichter des Umweltwirtschaftspreis“ für den neuen Wettbewerb.
Hintergrund
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und die NRW.BANK haben den Umweltwirtschaftspreis.NRW initiiert und führen diesen gemeinsam durch. Der Umweltwirtschaftspreis.NRW ergänzt bereits bestehenden Angebote des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung der Umweltwirtschaft. Zudem ergänzt er den KUER Gründungswettbewerb, der sich ganz speziell an Startups aus der Umweltwirtschaft richtet und Zukunftsideen fördert.
Wettbewerbsarchiv
Weitere Informationen zur vergangenen Wettbewerbsrunde finden Sie im Archiv des Umweltwirtschaftspreis.NRW.