15. März 2015 in Hattingen

Wirtschaftsforum Minderungs- und Schutztechnologien

Das „Wirtschaftsforum Minderungs- und Schutztechnologien“ versammelte am 15. März 2016 über 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Luftreinhaltung, Lärmminderung und Bodenschutz, um mit ihnen die Ergebnisse des Umweltwirtschaftsberichts und die weitere Entwicklung am Standort Nordrhein-Westfalen zu diskutieren. Das Landesumweltministerium hatte in Kooperation mit dem AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung und dem Cluster Umwelttechnologien.NRW Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung sowie weiterer Institutionen nach Hattingen eingeladen.

Dem Wirtschaftsforum vorausgegangen war der Umweltwirtschaftsbericht NRW 2015. Dieser attestiert den Minderungs- und Schutztechnologien innerhalb der Umweltwirtschaft eine bedeutende Rolle. In puncto Innovationspotential nehmen die Minderungs- und Schutztechnologien sogar die Spitzenposition in NRW ein. Auch die Branchenumsätze sind in den Jahren 2009-2012 um 31,6 Prozent gewachsen. Nordrhein-westfälische Anbieter von Technologien zur Bodensanierung, Luftreinhaltung und Lärmminderung profitieren von einer weltweit steigenden Nachfrage nach ihren Produkten und Lösungen. Abnehmer im In- und Ausland setzen auf hoch spezialisierte Verfahren und Technologien, die in NRW entwickelt werden.

Zu Beginn der Veranstaltung hießen Herr Dr. Arnz, Geschäftsführer des AAV, Herr Dr. Leifer, Umweltministerium NRW sowie Herr Hennemann vom Cluster Umwelttechnologien.NRW die Teilnehmer willkommen und informierten kurz über die branchenspezifischen Angebote ihrer jeweiligen Häuser. In seinen einleitenden Worten verwies Dr. Arnz als Gastgeber auf die Geschichte des Veranstaltungsortes (Areal der Henrichshütte), die ein gutes Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet sei. Dr. Leifer gab einen Einblick in den aktuellen Stand des Masterplans Umweltwirtschaft. 

Um Stärken, Schwächen und Potenziale des Teilmarkts der Minderungs- und Schutztechnologien aufzuzeigen, präsentierte Jannis Lambert (Prognos AG) die branchenspezifischen Ergebnisse des Umweltwirtschaftsberichts. 

Frau Dr. Ursula Necker (LANUV NRW) referierte zur Nutzung der Märkte von morgen. Sie benannte Normsetzungen als zentrale Markttreiberprozesse und sprach sich für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Normgebern und Technikanbietern aus. Abschließend zeigte Herr Dr. Wolf Angebote von Seiten des Umweltministeriums auf, um Unternehmen bei der Erschließung von Auslandsmärkten zu unterstützen. 

Der so aufgespannte Handlungsrahmen wurde sodann in drei parallelen Workshops „Bodenschutz“, „Luftreinhaltung“ sowie „Lärmminderung“ vertiefend diskutiert. Die Teilnehmer benannten Chancen und Herausforderungen der Branche und erarbeiteten anschließend Handlungsansätze, die in den Masterplan Umweltwirtschaft mit einfließen. Übergreifende Kernfragen waren dabei u.a.: 

  • Wie schaffen wir eine stärkere Vernetzung unter den KMU-geprägten Akteuren? 
  • Wie können durch Forschungskooperationen Innovationen befeuert werden? 
  • Welche Planungssicherheit benötigen Anlagenbetreiber und Technologieanbieter? 
  • Wie lassen sich Informationsangebote transparenter und branchenweit darstellen?


In allen Workshops wurde der Bedarf nach einer Plattform deutlich, die neben technologieunterstützten Datenbanken insbesondere auch einen „mediativen Boden“ für Netzwerkstrukturen und Initiativen bietet. 

Neben diesen allgemeinen Handlungsansätzen wurden auch konkrete Maßnahmen identifiziert. So wurde beispielsweise das erhebliche Marktpotential von prozessintegrierten Reinigungslösungen thematisiert. Nach Aussage der Teilnehmer können Entwickler und Anbieter von innovativen Technologien und Verfahren im Bereich der Grundwasser- und Bodensanierung auf hohe Bedarfe aus der Industrie hoffen. Ganz konkret zeichnet sich ein wachsender Bedarf an innovativen Erkundungsverfahren, Verfahren zur Quellensanierung und zur Eliminierung besonderer Schadstoffe ab. Die Landesregierung sei hier gefragt, durch eine gezielte Unterstützung von Pilotprojekten die Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren zu ermöglichen und wirtschaftliche Risiken abzufedern.

Auch die künftige Internationalisierung der Absatzmärkte war ein wichtiges Themenfeld der Veranstaltung. NRW ist hier insbesondere durch langjährig gepflegte Wirtschaftsbeziehungen nach Asien historisch gut positioniert. So bestehen im Bereich der Luftreinhalte- und Bodensanierungstechnologien erhebliche Exportpotenziale, beispielsweise nach China. Um zunehmend aber auch innovative KMU auf ihrem Weg auf die internationale Bühne zu unterstützen, erläuterte das Umweltministerium NRW konkrete Unterstützungsmöglichkeiten bei der internationalen Markterschließung, wie u.a. die Teilnahme an Delegationsreisen und gemeinsame Messeauftritte.

Abschließend trugen die drei Moderatoren die Ergebnisse ihres jeweiligen Workshops im gemeinsamen Plenum vor. Dr. Christoph Leifer versicherte eine Einarbeitung der Anliegen in den Masterplan Umweltwirtschaft für NRW, der  noch dieses Jahr von der Landesregierung veröffentlicht werden soll. Das Forum endete mit einem Get-Together.