Vom Erhalt der Biodiversität bis zum Ressourcenschutz – Die sechs Wirkungsbereiche der Umweltwirtschaft

Die Ergebnisse lassen sich nach den unterschiedlichen Wirkungsbereichen differenzieren. Dabei zeigt sich weiterhin, dass die Umweltwirtschaft in sechs Bereichen einen signifikanten Beitrag leistet.

  • Der Beitrag der Umweltwirtschaft zum Klimaschutz entspricht ca. 63 Mio. t CO₂-Äquivalenten (CO₂-Äq.), die durch umweltwirtschaftliche Produkte und Leistungen in NRW und über die Landesgrenzen hinaus eingespart werden. Die dadurch vermiedenen gesellschaftlichen Schäden belaufen sich auf ca. 13,6 Mrd. Euro.
  • Durch Dienstleistungen, wie zum Beispiel Recycling und Reparaturen, sowie durch den Einsatz und die Verarbeitung nachhaltiger Rohstoffe wie Holz trägt die Umweltwirtschaft dazu bei, dass der Verbrauch umweltbelastender oder knapper Ressourcen reduziert werden kann. Insgesamt belaufen sich die quantifizierbaren Ressourceneinsparungen auf über 8,5 Mio. t. Gemessen am Marktwert der eingesparten Rohstoffe liegt der ökologische Nutzen des umweltwirtschaftlichen Ressourcenschutzes bei ca. 6,6 Mrd. Euro.
  • Die Umweltwirtschaft erzielt auch positive Wirkungen für den Boden- und Gewässerschutz. Insbesondere die Vermeidung von Nährstoffemissionen in die Oberflächengewässer trägt dazu bei, dass das Grundwasser, die aquatischen Ökosysteme und deren Biodiversität weniger stark belastet sind. Der Wert dieser Leistung beläuft sich auf ca. 3,9 Mrd. Euro.
  • Durch umweltschonende Praktiken auf Forst- und Agrarflächen sowie durch die Pflege und den Erhalt von naturnahen Flächen auf dem Land und Grünanlagen in der Stadt nimmt die Umweltwirtschaft Einfluss auf das Landschaftsbild und die Biodiversität. Mithilfe von Zahlungsbereitschaften wird die gesellschaftliche Wertschätzung für das Landschaftsbild und die Biodiversität bestimmt und beläuft sich auf ca. 2,7 Mrd. Euro.
  • Die Umweltwirtschaft leistet auch einen Beitrag zur Luftreinhaltung. Insgesamt werden durch umweltwirtschaftliche Leistungen ungefähr 88.000 t Luftschadstoffe vermieden, z. B. Stickstoffoxide und Feinstaubpartikel. Durch die Vermeidung von Luftschadstoffen können v. a. in NRW Umwelt- und Gesundheitsschäden in Höhe von ca. 1,9 Mrd. Euro vermieden werden.
  • Die Umweltwirtschaft trägt z. B. über die Bereitstellung, den Erhalt und die Pflege von Stadtgrünelementen zur Klimaanpassung bei. Unter Klimaanpassung werden dabei Umwelteffekte verstanden, die die Widerstandsfähigkeit des Landes gegenüber den Folgen des Klimawandels,
    wie zum Beispiel zunehmende Starkregenereignisse oder steigende Temperaturen, stärken. Für den Umweltwirtschaftsbericht NRW 2024 wurde erstmals die Klimaanpassungsleistung anhand des Nutzens des Stadtgrüns in den zehn einwohnerstärksten nordrhein-westfälischen Städten umweltökonomisch bewertet. Dabei wurde die Wirkung des Stadtgrüns auf das städtische Mikroklima und den urbanen Wasserrückhalt betrachtet. Der berechnete Wert für die zehn Städte liegt bei ca. 0,2 Mrd. Euro.

Neben einer Differenzierung nach den Wirkungen lassen sich die Ergebnisse auch den verschiedenen Teilmärkten der Umweltwirtschaft zuordnen. Die Tabelle unten gibt einen Überblick über die Gesamtleistung der einzelnen Teilmärkte sowohl im Hinblick auf die quantifizierten ökologischen Leistungen als auch die ökonomischen Beiträge. Der gesamtgesellschaftliche Mehrwert der Leistungen ergibt sich aus beiden Faktoren zusammen. Dabei ist nochmals zu betonen, dass die Einschätzung des ökologischen Mehrwertes nicht alle relevanten Aspekte berücksichtigt.