Regionalprofil Aachen

Ihre Lage im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande und die hohe Dichte an natur- und ingenieurwissenschaftlich orientierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen prägen die Region – beide Faktoren werden in der Euregio Maas-Rhein respektive durch eine aktive Ansiedlungspolitik profilgebend ausgebaut. Die RWTH Aachen, die FH Aachen und das Forschungszentrum Jülich sowie Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft erheben die Region in den Rang eines international anerkannten Forschungs- und Wissenschaftsstandorts. Die wachsende Zahl von Ansiedelungen technologieorientierter Unternehmen und eine lebendige Start-up-Kultur finden darin ihren Widerhall.

Die Region deckt sich in größeren Teilen mit dem Rheinischen Revier und steht bespielgebend für die Transformation einer Post-Tagebau-Landschaft. Für die Gestaltung des Indesees ist z. B. 2023 ein Rahmenplan beschlossen worden. In der rund 30 Jahre andauernden Phase der Flutung des ehemaligen Tagebaus sollen Projekte nach ressourceneffizienten Maßstäben realisiert werden. Die Entwicklungsgesellschaft indeland legt dafür als Teil einer agilen Förderlandschaft, die strukturwandelrelevante Projekte unterstützt, eine tragfähige Basis, darunter das Regionale Netzwerk Ressourceneffizientes Bauen (ReNeReB). Mit dem Brainergy Park Jülich gibt die Region ein erfolgreiches Beispiel eines nachhaltigen, interkommunalen Gewerbegebietes mit umweltwirtschaftlichem Profil.

In der Region Aachen ist der Teilmarkt Materialien, Materialeffizienz und Ressourcenwirtschaft ein regionales Schwergewicht: Hier finden über 30 % der Bruttowertschöpfung und der Erwerbstätigkeit statt. Das höchste Wachstum der Bruttowertschöpfung erzielt mit 6,2 % p. a. die Umweltfreundliche Energiewandlung, -transport und -speicherung, mit 1,8 % p. a. wächst die Erwerbstätigkeit in der Umweltfreundlichen Mobilität am stärksten.

Die Marktsegmente Nachhaltige Forstwirtschaft und Speichertechnologien liegen mit ihrem Wachstum bei der Erwerbstätigkeit und der Bruttowertschöpfung NRW-weit vorne, insgesamt zählt die Umweltwirtschaft der Region aber zu den kleineren des Landes.

Den Innovationsschwerpunkt bildet der Teilmarkt Umweltfreundliche Energiewandlung, -transport und -speicherung mit 41 % der Patentanmeldungen v. a. zu Brennstoffzellen und mechanischen Energiespeichern. Auch das Batterienetzwerk BatteryCircle Aachen agiert im internationalen FuE-Fokus der Dekarbonisierung. Mit 26 % folgt Energieeffizienz und Energieeinsparung mit Technologien zur Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren, ein Bereich von weiterhin hoher Relevanz, der v. a. von Forschungsdienstleistern der Automobilindustrie vorangetrieben wird.