Düsseldorf/Bielefeld, 01.04.2022 • Mit dem bislang auf dem Markt dominierenden Rotationsdruckverfahrens sind Verpackungsmaterialien nur in großen Auflagen kostengünstig herzustellen. Bei einer Produktänderung werden daher oft viele fertig gedruckte Kartonagen unbrauchbar und müssen aufwändig entsorgt werden. Insgesamt werden pro Jahr weltweit 3,5 Mrd. Quadratmeter vorgefertigte Kartonagen und Probedrucke unbenutzt vernichtet, was eine erhebliche Verschwendung von Papierressourcen darstellt. Wenn keine überschüssigen Kartonagen und Probedrucke mehr anfallen, könnten jährlich weltweit ca. 115.000 Tonnen Farben und ca. 2,6 Mio. Tonnen Lösemittel eingespart werden.

Hier setzt das Projekt Pack & RoboPrint an. Das Projekt hat erstmals die Möglichkeit eröffnet, fertig verpackte Kartonagen mit den erforderlichen Designs individuell zu bedrucken. Somit müssen keine Großauflagen an zu bedruckender Kartonage hergestellt werden, die aufgrund von Serienänderungen gegebenenfalls wieder entsorgt werden müssen. Durch die flexible Handhabung des Digitaldrucks kann jeder für den Versand vorbereitete Karton als Blanko-Karton in die Maschine geführt und danach gemäß den Kundenwünschen bedruckt werden.
„Das Projekt hat erstmals die Möglichkeit eröffnet, fertig verpackte Kartonagen mit den erforderlichen Designs individuell zu bedrucken. Somit müssen keine Großauflagen an zu bedruckender Kartonage mehr hergestellt werden.“
Michael Meier, Projektleiter Hymmen GmbH Maschinen- und Anlagenbau
Neben der Einsparung von Rohmaterialien ermöglicht das neue Verfahren auch eine Reduktion des Energieverbrauchs in der Herstellung. So wird die Digitaldruckanlage mit deutlich weniger elektrischer Energie betrieben als komplette Druckstraßen, die bislang die Kartonagen bedrucken. Konkret beträgt das jährliche Einsparpotenzial 23,8 MWh pro Maschine. Zudem ergibt sich für den einzelnen Anwender eine deutlich geringere Lagerhaltung, was einen Liquiditätsvorteil aufgrund geringerer Kapitalbindungskosten mit sich bringt.
Nach Projektende wurde von unterschiedlichen Verpackungsherstellern Interesse an der Technologie bekundet. Darüber hinaus legte das Projekt die Basis für weitere Kooperationen zwischen den Konsortialpartnern.