Düsseldorf/Aachen, 01.04.2022 • Nanosonden-basierte Mykotoxin-Schnelldetektion in Agrarprodukten

Mykotoxine, d. h. Pilzgifte, stellen ein erhebliches gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier dar und sorgen bei lebensmittelverarbeitenden Betrieben für erhebliche finanzielle Einbußen. Laut Informationen der Food and Agriculture Organization der UN (FAO) sind weltweit 25 % aller Feldfrüchte mit den giftigen Produkten von Schimmelpilzen wie Aspergillus, Fusarium oder Penicillium verunreinigt. Betriebe in der Lebensmittelindustrie müssen sicherstellen, dass keine Mykotoxine in ihre Produkte gelangen.
In dem Projekt MykoNANO wurde ein innovativer Schnelltest entwickelt, um Lebensmittelproben innerhalb weniger Minuten zuverlässig auf eine Vielzahl von Mykotoxinen untersuchen zu können. Mit dem Schnelltest sollten Sensitivitäten erreicht werden, die sonst nur in aufwändigen Laboranalysen ermöglicht werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden spezielle, mit Antikörpern funktionalisierte magnetische Nanosonden eingesetzt, die im Probenvolumen die darin befindlichen Mykotoxinmoleküle aufspüren.
„In dem Projekt haben wir einen innovativen Schnelltest entwickelt, der in der Lebensmittelindustrie Produkte in wenigen Minuten zuverlässig auf Pilzgifte untersucht. Die Kooperation mit dem Fraunhofer IME und dem Forschungszentrum Jülich hat uns diese Chance eröffnet.“
Andrea Wambach, Geschäftsführerin GeneCon International GmbH
Bei der entwickelten Technologie leitet eine Smartphone-App den Anwender durch die Probenbearbeitung, dokumentiert die Messdaten und speichert diese auf Wunsch in einem Cloud-Speicher. Durch den Einsatz der Technologie könnte vor Ort sichergestellt werden, dass Lebensmittel frei von Kontaminationen sind. Der Nachweis des Mykotoxins mit den stärksten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, Aflatoxin B1, konnte bereits erfolgreich durchgeführt werden. Darüber hinaus könnte das Analyseverfahren eingesetzt werden, um andere unerwünschte Kontaminationen in Lebensmitteln wie zum Beispiel Antibiotikarückstände in Milch nachzuweisen. Ein Transfer in die Praxis ist noch nicht erfolgt (Stand: Juni 2021), Unternehmen der Lebensmittelindustrie haben jedoch bereits Interesse an der Technologie bekundet.