Düssedorf/Dortmund, 29.03.2022 • Im Projekt „Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0“ (KWH4.0) wurde am Forstlichen Bildungszentrum in Arnsberg eine Forschungsinfrastruktur zur Digitalisierung der Holz- und Forstwirtschaft aufgebaut. Insbesondere wurden Forstmaschinen und IT-Komponenten beschafft und ein Sensornetzwerk im Arnsberger Wald errichtet. Mit dieser Infrastruktur sollten Unternehmen der Holz- und Forstwirtschaft sowie Forschungseinrichtungen langfristig in die Lage versetzt werden, digitale Innovationen zu entwickeln und so Verbesserungen bei Produktivität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu erzielen.

Die aufgebaute Forschungsinfrastruktur wurde bereits in Betrieb genommen. Beispielsweise wurde eine Smartphone-App entwickelt, die Forstarbeitern Tipps zur sicheren Fällung einzelner Bäume gibt und dazu unterschiedliche Forstdaten zusammenführt. Darüber hinaus ist in dem Projekt eine Umsetzungsstrategie erstellt worden, die konkrete Ansätze der Digitalisierung für die Holz- und Forstwirtschaft aufzeigt (zum Beispiel Nutzung von Sensorik, um beim Einsatz schwerer Forstmaschinen Bodenschäden zu minimieren). Die einzelnen Ansätze wurden zunächst in einer virtuellen Simulation entwickelt, danach in einer vereinfachten Modellwelt überprüft und anschließend auf reale Waldbestände übertragen.
„Wir übertragen die Konzepte der Industrie 4.0 auf den Bereich der Holz- und Forstwirtschaft. Dabei lösen wir konkrete Probleme und Fragestellungen der Akteure und schaffen die Voraussetzungen, um den Sektor auf die Zukunft auszurichten.“
Dipl.-Ing. Frank Heinze, Projektkoordinator Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0
Neben den Forschungsaktivitäten wurde eine Veranstaltungsreihe etabliert („KWH4.0-Akademie“), die die gewonnenen Erkenntnisse einem breiten Publikum aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zugänglich macht.
In das Projekt wurden zahlreiche Akteure eingebunden, die über das Projektende hinaus die Innovationsaktivitäten des KWH4.0 mitgestalten werden. So wurden ein wissenschaftlicher Beirat und ein Industriearbeitskreis gegründet, in dem rund 50 Verbände, KMU und international tätige Unternehmen vertreten sind. Hierdurch wurde sichergestellt, dass langfristig ein Transfer der Innovationen in die unternehmerische Praxis stattfindet und innovative Anschlussprojekte entwickelt werden.