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Pressemitteilung

Umweltminister Remmel: „NRW ist in der Kreislaufwirtschaft gut aufgestellt“

06.04.2016 · Masterplan Umweltwirtschaft soll Gründung von 100.000 zukunftsfähigen Arbeitsplätzen unterstützen. Wirtschaftsforum Kreislaufwirtschaft tagte in Iserlohn.

Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren deutlich von den Investitionen in klima- und umweltfreundliche Produkte profitiert. Dies belegen Zahlen aus dem ersten Umweltwirtschaftsbericht für NRW. Zwischen 2009 und 2012 konnten die Unternehmen in dieser Querschnittsbranche die Umsätze im Durchschnitt um 15,6 Prozent steigern. Zum Vergleich: In der NRW-Wirtschaft insgesamt legten die Umsätze um 11,4 Prozent zu. Die Kreislaufwirtschaft ist ein bedeutendes Segment der Umweltwirtschaft: 43.000 Erwerbstätige und einen Umsatz von rund 15 Mrd. Euro zählt der aktuelle Umweltwirtschaftsbericht in Nordrhein-Westfalen.

Um Innovationen voranzutreiben und die einzelnen Branchen besser zur vernetzen, organisiert das Umweltministerium verschiedene Wirtschaftsforen. Das Wirtschaftsforum Kreislaufwirtschaft fand heute in Iserlohn statt und ist ein Teil der Veranstaltungsreihe, die die Entwicklung eines Masterplans für die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen begleitet. Dieser soll im Herbst 2016 veröffentlicht werden.

"Mit unserer Anlagentechnik sind wir hervorragend aufgestellt in der Kreislaufwirtschaft: 45 Prozent der Umsätze erwirtschaften die nordrhein-westfälische Unternehmen damit im Ausland. Man sieht auch: Unsere erfolgreiche Umwelt- und Klimapolitik und ein nachhaltiger Strukturwandel erweisen sich als Standortvorteil im globalen Wettbewerb. Umweltauflagen und Exporterfolg stehen nicht im Widerspruch. Mit dieser Einschätzung hat uns eine Studie der OECD im März dieses Jahres noch einmal bestätigt", sagte Umweltminister Johannes Remmel anlässlich des heutigen Wirtschaftsforums Kreislaufwirtschaft in Iserlohn.

Umweltwirtschaft Data-Mining, Algorithmen, Digitalisierung – die Schlagworte der Hightech-Branchen könnten auch in der Kreislaufwirtschaft bald zum Alltag gehören. Entsorgungsunternehmen, Maschinenbauer, Anlagenhersteller und Systemintegratoren entwickeln aktuell neue Technologien mit dem Ziel, die weltweit noch vorherrschende konventionelle Vorgehensweise der Abfallwirtschaft zu modernisieren und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Dies umfasst technische Anlagen und Verfahren für den nachhaltigen Umgang mit Abfällen und den enthaltenen Rohstoffen, das Recycling, die Wertstoffrückgewinnung und die Integration in neue Produktionsabläufe.

"Wir sind landesweit mit Unternehmerinnen und Unternehmern im Gespräch, um Rahmenbedingungen und Impulse für eine weiter erfolgreiche Umweltwirtschaft zu diskutieren. Mit dem Masterplan wollen wir die internationalen Wettbewerbsvorteile unserer Regionen weiter stärken und die vorhandenen Schwerpunkte in den verschiedenen Märkten der Umweltwirtschaft ausbauen. Unser Ziel sind 100.000 neue Arbeitsplätze bis 2025", sagte Remmel zur Bedeutung der Wirtschaftsforen und des Masterplans Umweltwirtschaft.

Das Wirtschaftsforum Kreislaufwirtschaft wurde in Kooperation mit dem "Verein Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft" und dem Cluster Umwelttechnologien NRW durchgeführt. Die Veranstaltung versammelt Dienstleister und Unternehmen im Bereich der Abfallsammlung und -behandlung, des Recyclings und der Wertstoffrückgewinnung sowie Anbieter von Anlagentechnologien für die Abfallwirtschaft.

Bis in den Frühsommer finden weitere Standort- und Wirtschaftsforen statt. "Die zunehmende Internationalisierung der Umweltwirtschaft und damit verbunden die Aspekte unserer Außenwirtschaft haben sich als Querschnittsthema der ersten Veranstaltungen herauskristallisiert. Uns interessiert auch: Wie kann man Innovationen fördern und welche Rahmenbedingungen sind für die jeweiligen Branchen relevant?", lautete ein erstes Fazit des Umweltministers. Aktuell wurden die Wirtschaftsforen zur nachhaltigen Holzwirtschaft, zu Minderungs- und Schutztechnologien sowie zur umweltfreundlichen Landwirtschaft durchgeführt. Daneben ist die Reihe der Standortforen mit einer Veranstaltung der Region Aachen gestartet.

Die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen


Nordrhein-Westfalen ist Umweltwirtschaftsland Nr. 1
Nordrhein-Westfalen ist bundesweit der größte Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft mit rund 320.000 Erwerbstätigen und 70 Milliarden Euro Umsatz.

Umweltwirtschaft ist ein zentrales Wachstumsfeld
Zwischen 2009 und 2012 konnte die Umsatzentwicklung um 15,6 Prozent gesteigert werden. Zum Vergleich: In der NRW-Wirtschaft insgesamt legten die Umsätze um durchschnittlich 11,4 Prozent zu.

Umweltwirtschaft ist innovativ
Allein für das Jahr 2012 konnten rund 1500 umweltwirtschaftsrelevante Patentanmeldungen aus NRW identifiziert werden. Der Innovationsschwerpunkt der Patente lag im Bereich der digitalen Datenverarbeitung. Diese tragen unter anderem zur Erhöhung von Material- oder Energieeffizienz sowie zur Steuerung von Energiesystemen oder schonender Agrartechnik bei. Die Region mit den meisten Patentanmeldungen in der Umweltwirtschaft ist die MetropoleRuhr.

Umweltwirtschaft ist exportstark
Mit Ausfuhren in Höhe von 8,53 Milliarden Euro (2012) nimmt der Export einen hohen Stellenmarkt innerhalb der Umweltwirtschaft ein, mit einem rasanten Anstieg zwischen 2009 und 2012 um 26 Prozent. Weltweit kommen die Betriebe aus NRW auf einen Marktanteil von 2,1 Prozent.

Umweltwirtschaft schafft Jobs
Die Umweltwirtschaft in NRW ist eine Wachstumsbranche. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg von 2009 bis 2012 mit 5,4 Prozent stärker an als in der Gesamtwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.


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