Eine Branche im Aufbruch

Die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen

Die Umweltwirtschaft ist eine weltweit stark wachsende Querschnittsbranche mit Schnittflächen zu zahlreichen Wirtschaftsbereichen. Sie bietet deshalb Chancen für etablierte Unternehmen der verschiedensten Branchen und öffnet zugleich Räume für innovative Neugründungen: Eine Branche im Aufbruch.

Die Umweltwirtschaft entwickelt und vermarktet Produkte und Dienstleistungen mit unmittelbarem Nutzen für Umwelt und Klima. Sie verbindet wirtschaftliches Wachstum und einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Ressourceneffizienz, Abwasserbehandlung, Abfallbehandlung, umweltfreundliche Mobilität und Grüne Agrartechnologien, erneuerbare Energien und die Entwicklung eines darauf aufbauenden Energiewirtschaftssystems sind Beispiele dafür.

Die Umweltwirtschaft findet Antworten auf drängende globale Fragen und schafft dabei Arbeit und Wohlstand. Eine Chance für ganz Nordrhein-Westfalen: Schon heute ist rund jeder zwanzigste Erwerbstätige hier in der Umweltwirtschaft tätig. Als bundesweit größter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft ist Nordrhein-Westfalen in einer aussichtsreichen Position, sich national und international weiter zum Vorbild und führenden Standort für umwelt- und klimaorientiertes Wirtschaften zu entwickeln.

In den vergangenen Jahren haben sich Erwerbstätigkeit und die Bruttowertschöpfung in der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft positiv entwickelt *. Die Umweltwirtschaft stellt für Nordrhein-Westfalen eine aktuelle Schlüsselbranche auf der Höhe der Zeit dar: Sie gibt wichtige Impulse für die Entwicklung hin zur Green Economy in Nordrhein-Westfalen.

Die Entwicklung der Umweltwirtschaft in NRW

Seit 2010 steigt die Zahl der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft pro Jahr um 1,5 %. 2021 arbeiten insgesamt rund 582.000 Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft, das sind 6,1 % aller Erwerbstätigen in NRW.

Rund 43 % der Erwerbstätigen der Umweltwirtschaft arbeitet im Dienstleistungsbereich, ein knappes Fünftel (19 %) ist in der Industrie tätig. Im Bau und Handwerk finden 34 %, in der Land- und Forstwirtschaft 5 % der Erwerbstätigen der Umweltwirtschaft ihre Beschäftigung.

Die Umweltwirtschaft steht 2020 für 7,1 % der gesamten nordrhein-westfälischen Bruttowertschöpfung. Sie wuchs zwischen 2010 und 2020 pro Jahr um 3,6 %. Zusätzlich zur Beschäftigung und Bruttowertschöpfung lässt sich der ökologische Nutzen der NRW-Umweltwirtschaft auf rund 23 Mrd. Euro beziffern. Diese Leistung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. So ermöglicht es die Umweltwirtschaft, Umweltschäden in Höhe von 15,5 Mrd. Euro zu vermeiden, die ohne ihre Produkte und Dienstleistungen zu erwarten wären. Zusätzlich schafft die Umweltwirtschaft weitere ökologische Werte in Höhe von 7,4 Mrd. Euro, wie beispielsweise den Erhalt von Biodiversität oder Landschaftsbildern.

Zunehmend bildet sich eine Klimaanpassungswirtschaft als neuer und elementarer Bestandteil der Umweltwirtschaft heraus. Insgesamt wiesen rund 30,5 % aller Erwerbstätigen der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft im Jahr 2021 einen Bezug zu Technologien und Dienstleistungen der Klimaanpassung auf.

Die Innovationskraft der Umweltwirtschaft ist konstant hoch: Mit rund 13 % aller bundesweit angemeldeten entsprechenden Patente und einem Anteil von 18 % an den bundesweiten Patentzitationen zählt Nordrhein-Westfalen zu den wichtigen Innovationsstandorten in Europa.

* Alle Angaben basieren auf dem Umweltwirtschaftsbericht Nordrhein-Westfalen 2022