2G Energy AG • Heek

Mit westfälischer Effizienz weltweit erfolgreich

Düsseldorf/Heek, 21.01.2017 • Die 2G Energy AG ist weltweiter Marktführer im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung durch Blockheizkraftwerke. Unternehmensgründer und CEO Christian Grotholt sieht die Zeit gekommen für einen Wandel hin zur dezentralen Energieerzeugung. Am Standort NRW schätzt er das gute Klima für die Umweltwirtschaft.

Auf den ersten Blick ist Heek ein beschaulicher Ort. Einen eigenen Bahnhof gibt es hier nicht, und die 8.500 Einwohnerinnen und Einwohner könnten alle zusammen gerade ein rundes Drittel der Dortmunder Südtribüne füllen. Und dennoch liefert die Gemeinde im Kreis Borken entscheidende Impulse für die Energiewirtschaft von morgen. Denn hier hat die weltweit agierende 2G Energy AG ihren Firmensitz und ihr Forschungszentrum. Das Unternehmen ist international führender Hersteller von Blockheizkraftwerken zur dezentralen Bereitstellung von Strom und Wärme. Sie können bis zu 4 Megawatt elektrische Energie mittels Gasmotoren erzeugen, die mit Erdgas, Biomethan oder Biogas, Klär- oder Deponiegas sowie Wasserstoff betrieben werden. Während die mechanische Energie unmittelbar in Strom umgewandelt wird, kann die zusätzlich anfallende Wärme zum Heizen, Kühlen oder zur Erzeugung von Dampf genutzt werden. Kraft-Wärme-Kopplung nennt man dieses Prinzip, das sich wegen seiner hohen Effizienz zunehmender Verbreitung erfreut.

Wer die Werkshalle an der Benzstraße 3 betritt, lässt alle Beschaulichkeit hinter sich. Es riecht sauber, nach verschiedenen Materialien und Werkzeug – wie ein Baumarkt vielleicht, mit einer Prise Autowerkstatt. Hier werden Maschinen gebaut: Das Portfolio von 2G Energy reicht von kleineren Anlagen für den Gebrauch in Hotels oder Wohnanlagen bis hin zu großen Blockheizkraftwerken für den industriellen Einsatz. Darüber hinaus wird in Heek an der Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung geforscht. Ein Ziel ist die Entwicklung von neuartigen Langzeitspeichern für einen noch stabileren Einsatz der Energie.

Ausbrechen aus dem Erfahrungsgefängnis

"Mensch, habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen", zitiert Christian Grotholt den Philosophen Immanuel Kant. Grotholt ist eines der beiden "G" und hat gemeinsam mit Ludger Gausling die Firma gegründet. "Die Vernunft einsetzen, um aus dem Erfahrungsgefängnis auszubrechen", übersetzt Grotholt das Postulat Kants. Und dieser Ausbruch verlief bei ihm ganz überaus erfolgreich. Nach dem Studium gründeten er und der Elektromeister Ludger Gausling 1995 ihr Unternehmen für Energietechnik. Der erste Firmensitz war eine alte Schmiede, die um einen Bürocontainer ergänzt wurde. Der Fokus lag zunächst auf fossil betriebenen Klein-BHKW-Anlagen zur Eigenversorgung. Ein Kunde aus der Landwirtschaft war es dann, der den ersten Auftrag für die Erzeugung von Wärme aus Biomasse erteilte. Sein Betrieb hatte auf strohlose Tierhaltung umgesattelt und die Tiere sollten es im Stall trotzdem schön warm haben. Hätten Sie da etwas? Die beiden Jungunternehmer griffen zu, denn "einen Plan B gab es nicht", wie Grotholt betont. "Blockheizkraftwerk – das klang überhaupt nicht sexy", erinnert er sich. Der Begriff "Kraftwerk" weckte bei den potenziellen Kunden negative Assoziationen. Ein Vorurteil, mit dem man zuerst kämpfen und mit viel Fleiß gegenhalten musste. "Die Leute mussten erst überzeugt werden, dass sie selbst dieses 'Kraftwerk' zu sich holen und mit Gewinn betreiben können, da es genau auf ihren Bedarf zugeschnitten werden kann." Eine klare Vision mit Wachstumspotenzial.

Mit Glück und dem EEG

Zum Fleiß kam Glück, denn mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belebte sich das Geschäft und es ging rasant bergauf, auch international. "Der Standort Deutschland erwies sich dabei als gutes Verkaufsargument, denn Made in Germany ist ein Qualitätsmerkmal." 2007 ging das Unternehmen an die Börse. Heute produziert die 2G Energy AG ihre Anlagen auch in St. Austine, USA. Darüber hinaus sorgen zehn Tochterunternehmen in Europa, Asien und den USA für die globale Präsenz. Bereits über 4.500 Anlagen von 2G sind weltweit in 42 Ländern im Einsatz, Tendenz steigend. Einen Vorteil sieht Grotholt vor allem darin, dass nicht erst in den Ausbau eines Versorgungsnetzes investiert werden muss. "Das Kraftwerk ist da, wo die Energie benötigt wird", erläutert er. "Strom und Wärme zu transportieren ist hingegen immer stark verlustbehaftet." Das Potenzial der BHKWs schätzt er im Zusammenspiel mit Sonne und Wind auf rund 30 Prozent des weltweiten Energiebedarfs. "Eine Komplettversorgung streben wir nicht an", betont er, "aber Versorgungssicherheit, auch wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht."

Deutschland ist reif für innovative Ideen

Das weltweit agierende Unternehmen sei an seinem Standort bestens aufgehoben, sagt Grotholt. Die Region und Nordrhein-Westfalen sind gute Standorte für das Unternehmen, denn "hier herrscht ein gutes Klima für die Umweltwirtschaft". Die deutsche Gesellschaft sei reif für innovative Ideen, deren ökologischer und ökonomischer Nutzen auf der Hand liegen. BHKWs von 2G werden für die Erzeugung von Elektrizität und Wärme in Wohnsiedlungen, Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie in Industrie und Gewerbe eingesetzt. Dezentral, effizient und umweltfreundlich. Die Idee hat sich durchgesetzt und findet breite Anerkennung. Heute zählen auch gestandene Energieversorger zu den Kunden von 2G Energy. Sie haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf die neuen Möglichkeiten, die die Kraft-Wärme-Kopplung aus Heek in Westfalen ihnen bietet. (hw/lhz)

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Die 2G Energy AG ist ein Unternehmen der nordrhein-westfälischen Umweltwirtschaft. Mit 600 Beschäftigen erwirtschaftet sie einen Umsatz von 152 Millionen Euro. Umweltwirtschaft – Vorsprung für NRW.

2G Energy AG

KWK-Anlagen für die dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme

  • Beschäftigte 600
  • Umsatz 152 Mio. Euro
  • Standorte 2 Produktion & 10 Tochtergesellschft.
  • Forschungskooperationen FH Münster, Hochschule Ostwestfalen-Lippe
  • Gründung 1995
  • Firmensitz Heek (Münsterland)

www.2-g.de