Pressemitteilung MUNV

Land und Verbände stärken Hochwasserschutz – Minister Krischer besucht Forschungsprojekt zu innovativen Hochwasservorhersagen

22.10.2025 · Umweltminister Oliver Krischer besuchte das vom Land geförderte Forschungsprojekt HüPros (Hochwasser- und Überflutungsprognosesystem) in Aachen-Kornelimünster.

Mit dem Ziel, Hochwasser auch an kleineren Flüssen präziser und schneller vorherzusagen, treibt das Land Nordrhein-Westfalen den Hochwasserschutz voran. Umweltminister Oliver Krischer besuchte das vom Land geförderte Forschungsprojekt HüPros (Hochwasser- und Überflutungsprognosesystem) in Aachen-Kornelimünster. Das Modellvorhaben nutzt dichte Sensornetze und künstliche Intelligenz, um Wasserstand, Niederschlag und Bodenfeuchte in den Einzugsgebieten von Inde und Vicht in Echtzeit zu erfassen und dadurch frühzeitigere Hochwasservorhersagen zu ermöglichen. „Das ist wichtig, um im Ernstfall Zeit zu gewinnen. Kornelimünster hat 2021 erlebt, wie schnell die Lage ernst werden kann. Diese Forschung hilft uns, die Sicherheit gerade dort zu erhöhen, wo kleine Gewässer große Schäden anrichten können“, sagte Minister Krischer.

HÜProS integriert innovative Technologien und Methoden und nimmt kleinere Gewässer in den Blick. Auch die enge Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und praktischen Wasserwirtschaftsakteuren ist besonders: Initiiert wurde das Projekt vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER). Neben dem WVER sind die Universität Duisburg-Essen, die RWTH Aachen, regioIT und das Forschungszentrum Jülich beteiligt. Das Land fördert das Vorhaben zu 80 Prozent mit einer Summe von 1,3 Millionen Euro. Der HüPros-Sensor befindet sich unter einer Brücke direkt neben dem Hochwassermeldepegel, der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) betrieben wird. Das LANUK unterstützt das Projekt, unter anderem durch Bereitstellung von Daten aus dem amtlichen Messnetz. Damit ist es möglich, die Messungen der beiden Messgeräte direkt zu vergleichen und die Messungen im Rahmen von HüPros zu evaluieren.

„Der WVER geht mit dem Projekt HüPros mit innovativen Methoden das komplexe Gebiet der Hochwasservorhersage an und hat mit führenden Projektpartnern ein klares Ziel vor Augen: Neben der detaillierten Kenntnis des Ist-Zustands unserer Gewässer geht es vor allem um verlässliche Prognosen für die Entwicklung der Wasserstände bei Hochwasserereignissen, um den zuständigen offiziellen Stellen Fachinformationen bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels, in denen Starkregen- und Hochwasserereignisse zunehmen, ist die bestmögliche Informationslage entscheidend, um Menschenleben zu retten und hochwasserbedingte Schäden zu verringern“, erklärt Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER.

Vor Ort zeigten die Beteiligten, wie der Sensor von HüPros den Abstand zwischen Brücke und Wasser misst. Diese Messdaten fließen neben zusätzlichen Messungen an weiteren Stellen im Gewässerlauf in das Vorhersagesystem ein. Ziel ist es, aus vielen einzelnen Messpunkten ein flächendeckendes Prognosenetz für kleine Gewässer zu formen, um insbesondere den lokal zuständigen Behörden und dem Katastrophenschutz valide Informationen zur Verfügung zu stellen.
Bis Jahresende gehen 26 neue Meldepegel des Landes ans Netz 

Parallel zu den Verbands- und Forschungsaktivitäten baut das Land das eigene Pegelnetz aus: Die 26 angekündigten landeseigenen Hochwassermeldepegel werden bis Ende des Jahres installiert und ans LANUK-Netz angeschlossen. Wie alle Hochwassermeldepegel des Landes erfüllen sie hohe Qualitätsanforderungen: Jeder Pegel arbeitet mit zwei unabhängigen Messsystemen und überträgt Daten über getrennte Netze an die Hochwasserzentrale des LANUK. Dort werden die Daten rund um die Uhr ausgewertet. Die Messwerte erscheinen im Hochwasserportal.NRW und fließen in hydrologische Lageberichte und Warnungen ein.


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Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen


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